Präventologen – ein Erfahrungsbericht

Ich habe ein Fachstudium zum Präventologen im Zeitraum vom März 2017 bis Mai 2019 absolviert und bin jetzt zertifizierter Präventologe und Mitglied im Berufsverband der Präventologen - ein weiterer wichtiger und wertvoller Gewinn meiner beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Gerne möchte ich meine persönlichen Erfahrungen teilen und über den Aufbau des Studiums, das Studienmaterial, die Seminare und Seminarleiter sowie die Prüfung berichten. Am Ende findest du einen Zeitungsartikel über meine Arbeit als Präventologe. 

 

Aufbau des Studiums:

Beim Fachstudium zum Präventologen handelt es sich um einen Fernstudiengang mit einer Regelstudienzeit zwischen einem und drei Jahren. Innerhalb dieses Zeitraums sollte man seinen Abschluss machen. Die Studienmaterialien werden einem entweder ausgedruckt per Post oder in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Diese bearbeitet und lernt man selbstständig, sodass es im Prinzip ein „Selbststudium“ ist. Bevor man sich zur Abschlussprüfung anmelden kann, muss man sechs Seminare an Wochenenden besuchen, die alle in Hannover stattfinden. Mit der Anmeldung zur Prüfung muss eine präventologische Arbeit mit wissenschaftlichem Ansatz eingereicht werden. Die eigentliche Prüfung besteht aus einem schriftlichen (25 offene Fragen) und einem mündlichen Teil. Als Abschluss erhält man die Qualifikation „zertifizierter Präventologe“.

 

Das Studienmaterial:

Das Studienmaterial, welches man zu Beginn des Selbststudiums zugeschickt bekommt, ist sehr umfangreich. Es besteht aus 98 Weiterbildungseinheiten à ca. 30 Seiten – also insgesamt 3.000 DinA4-Seiten! Die Weiterbildungseinheiten sind in 14 inhaltsbezogene Module unterteilt. Dazu gehören:

  • - Grundlagen der Prävention
  • - Basiswissen zum Berufsbild
  • - Psychologische Grundlagen der Prävention
  • - Gesundheit und Lebenskompetenztraining (GLK)
  • - Psychohygiene und Schlafberatung
  • - Ernährung
  • - Körperliche Bewegung
  • - Suchtprävention
  • - Zielgruppenspezifische Beratung
  • - Organsysteme, Krankheiten, Prävention
  • - Lebensgestaltung
  • - Psychologische Präventionspraxis
  • - Praxis Know-how

Der Gesamtumfang des Studiums ist auf 400 Stunden ausgelegt. Jede Weiterbildungseinheit wird am Ende mit Fragen zusammengefasst. Das erleichtert den Lernprozess ungemein. Ich habe das gesamte Studienmaterial einmal komplett durchgearbeitet und mich beim Lernen für die Prüfung dann auf die Zusammenfassungen konzentriert. Das komplette Studienmaterial wird übrigens gerade überarbeitet und optimiert, sodass alle Studienneulinge von den neuen, aktualisierten Inhalten profitieren können.

 

mit Michael von Kunhardt
mit Michael von Kunhardt

Seminare und Seminarleiter:

Sechs Präsensseminare sind Pflicht. Diese werden das ganze Jahr über in einem Konferenzraum eines Hotels in Hannover angeboten. Die Unterbringungs- und Verpflegungskosten tragen die Teilnehmer selbst. Die

folgenden Seminare sind Teil des Studiums:

  • - Ernährung (Prof. Dr. Michael Hamm)
  • - Bewegung (Michael von Kunhardt)
  • - Physioanalyse (Dr. Jean Paul Pianta)
  • - Psychologie (Diplom-Psychologe Gideon Franck)
  • - Salutogenese – Gesundheit und Lebenskompetenz
  • (Dorothée Remmler-Bellen)
  • - Berufsperspektiven und Praxismanagement(Dr.Ellis Huber)

Die Seminare waren für mich die größte Bereicherung. Nicht nur waren sie inhaltlich sehr interessant und lehrreich, sondern auch die oben genannten Seminarleiter waren ausnahmslos fachlich und menschlich herausragend. Darüber hinaus war das Zusammentreffen mit den anderen angehenden Präventologen Gold wert. Ich habe sehr viele neue Kontakte geknüpft, die mir beruflich nützen als auch neue Freunde gefunden. Es ist zwar empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig jedes Seminar hintereinander durchzuführen. Wenn man ein Seminar verpasst, hat man die Möglichkeit es zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Ebenso besteht die Option, sich schon nach fünf Seminaren für die Prüfung anzumelden und das sechste hintanzustellen. Das war bei mir der Fall.

 

Die Prüfung:

Die Prüfung besteht aus drei Teilen: einer präventologischen Arbeit (zählt für die Gesamtnote 30%), einer schriftlichen Prüfung mit 25 offenen Fragen (zählt für die Gesamtnote 35%) und einer mündlichen Prüfung(zählt für die Gesamtnote 35%).

 

Der Inhalt der präventologischen Arbeit bleibt jedem Studenten selbst überlassen. Ich habe über meine Arbeit als „Health Coach“ bei der ias PREVENT GmbH geschrieben. Als Grundlage für meine Tätigkeiten diente ein selbst erstelltes Konzept, welches ich in der Arbeit vorstellte.

 

Die schriftliche und mündliche Prüfung finden an einem Wochenendtag in Hannover statt. Um die schriftliche Prüfung zu bestehen, sollte man über alle Themenfelder einen guten Überblick haben. Für die 25 offenen Fragen hat man zwei Stunden Zeit. Ich habe die komplette Zeit geschrieben. Mein Tipp: Man sollte das handschriftliche Schreiben vorher üben, wenn man es nichtmehr gewohnt ist. Schließlich tippen die meisten von uns fast ausschließlich auf einer Tastatur.

 

In der mündlichen Prüfung werden weniger inhaltliche Dinge des Studiums abgefragt. Sondern es wird zum einen auf die präventologische Arbeit eingegangen und auf die Perspektive für uns als Präventologen. Welche Zukunftsvorstellungen haben wir als Präventologen? Während die schriftliche Prüfung die „Pflicht“ war, empfand ich die mündliche Prüfung als „Kür“.

 

Der Abschluss:

Sofern die Prüfung bestanden ist, erhält man die Qualifikation „zertifizierter Präventologe“. Um den Titel zu halten, ist eine Mitgliedschaft im Berufsverband der Präventologen notwendig. Als Mitglied wird man auf der Webseite mit einem eigenen Profil vorgestellt.

 

Zusammenfassung:

Das Fachstudium zum Präventologen war für mich eine große Bereicherung und Ergänzung zu meinen bisherigen Qualifikationen als Diplom-Sportwissenschaftler, Personal Trainer und Rückenschullehrer. Ich bilde mich sehr gerne immer weiter!

 

Hier findest du alle wichtigen Infos zum Präventologie-Studium und zum Berufsverband der Präventologen e.V., in dem ich Mitglied bin: www.praeventologe.de


Über meine Arbeit als Präventologe gibt es einen Zeitungsartikel:

 

Zum Teilen: