Die faszinierende Reise von Svenja Brunckhorst – vom Hallenbasketball zur olympischen 3x3-Goldmedaille

Svenja Brunckhorst hat einen Weg eingeschlagen, der ebenso mutig wie inspirierend ist – ein Weg, der sie von den klassischen Hallenbasketballfeldern Deutschlands bis auf das Podium der Olympischen Spiele 2024 geführt hat. In Paris gewann sie als Kapitänin der deutschen 3x3-Nationalmannschaft sensationell die Goldmedaille und krönte damit ihre außergewöhnliche Karriere. Doch wie kam es dazu, dass eine Spielerin, die im niedersächsischen Rotenburg an der Wümme aufwuchs und ihre Spuren im traditionellen 5-gegen-5 hinterließ, im schnellen und intensiven 3x3-Basketball Geschichte schrieb?

 

Der Beginn ihrer Laufbahn war geprägt von harter Arbeit und großem Erfolg im Hallenbasketball. Svenja durchlief sämtliche Jugend-Nationalmannschaften und war über Jahre eine feste Größe im deutschen Basketball. Besonders ihre Zeit beim TSV Wasserburg prägte sie: Mit dem Verein holte sie beeindruckende sechs deutsche Meistertitel und vier Pokalsiege. Doch trotz des Erfolgs suchte sie nach einer neuen Herausforderung. Die Antwort fand sie 2019 in einer damals noch wenig beachteten Variante des Spiels – 3x3.

 

Ihr Einstieg in diese Disziplin war ebenso abenteuerlich wie aufregend. Bei den European Games in Minsk spielte sie ihr erstes Turnier im 3x3. Gemeinsam mit Teamkolleginnen wie der späteren WNBA-Spielerin Satou Sabally und ihrer langjährigen Freundin Sonja Greinacher erkundete Svenja Neuland – ohne Erfahrung, aber mit viel Spaß. Der Enthusiasmus und die neuen Herausforderungen, die das 3x3-Spiel bot, packten sie sofort. Als klar wurde, dass 3x3 olympisch werden würde, entschied sie sich, alles auf eine Karte zu setzen. Sie zog nach Hannover, um sich voll auf das Projekt zu konzentrieren, und wurde zu einer zentralen Figur im Aufbau der deutschen 3x3-Struktur.

 

Doch der Weg zu den Olympischen Spielen in Paris war keineswegs einfach. Der Traum von Tokio 2021 platzte, als sich das Team knapp nicht qualifizieren konnte. Für Svenja war das keine Niederlage, sondern ein Ansporn. Sie entschied, das Ziel Olympia nicht aufzugeben und arbeitete mit unermüdlichem Einsatz daran, das deutsche 3x3-Team bis Paris an die Spitze zu führen.

Ihre Entscheidung, sich 2024 endgültig auf 3x3 zu konzentrieren, war jedoch alles andere als leicht. Denn auch mit der 5-gegen-5-Nationalmannschaft hatte sie die historische Olympia-Qualifikation geschafft. Zwischen den beiden Disziplinen stand sie vor einer schmerzhaften Wahl. Letztlich gab ihr Herzensprojekt den Ausschlag, insbesondere die enge Freundschaft zu ihrer langjährigen Mitspielerin Sonja Greinacher. Zusammen hatten die beiden den 3x3-Sport in Deutschland mit aufgebaut – eine Karriere ohne „Sunny G“, wie sie sie liebevoll nennt, war für Svenja unvorstellbar.

 

In Paris schrieb das Team Geschichte. Trotz widrigster Umstände – von Verletzungen bis zu mentalen Herausforderungen – wuchsen Svenja und ihre Mitspielerinnen über sich hinaus. Sie gingen als krasse Underdogs ins Turnier und besiegten im Finale die favorisierten Spanierinnen. Der Triumph löste in Deutschland eine Euphoriewelle aus, die sogar die Spielerinnen selbst überraschte. Erst nach dem Turnier wurde ihnen bewusst, wie sehr sie die Aufmerksamkeit auf den Frauenbasketball und 3x3 gelenkt hatten.

 

Heute blickt Svenja auf eine Karriere zurück, die ihresgleichen sucht. Als Managerin für Mädchen- und Frauenbasketball bei ALBA BERLIN setzt sie sich dafür ein, die neu gewonnene Aufmerksamkeit in nachhaltige Strukturen zu überführen. Ihr Ziel: Mädchen und Frauen den Weg in den Basketball zu erleichtern und dem 3x3-Sport in Deutschland eine stabile Zukunft zu geben.

 

Im folgenden Interview gibt Svenja einen persönlichen Einblick in diese außergewöhnliche Reise. Sie spricht über ihre Entscheidungen, die größten Herausforderungen ihrer Karriere und darüber, was sie antreibt, den Basketball in Deutschland nachhaltig zu verändern.


Das Interview ist Bestandteil meines Buches: "3x3 Basketball – Alles, was man wissen muss"

Drei gegen drei, ein Korb, zwölf Sekunden Angriffszeit – und der Puls schießt nach oben. 3x3-Basketball ist Tempo, Taktik und pure Leidenschaft. Was einst auf Asphaltplätzen zwischen Ghettoblastern und Graffiti begann, ist heute olympisch und elektrisiert die Welt.

Dieses Buch nimmt dich mit – vom Streetball-Feeling der 90er bis zu den großen Arenen der FIBA World Tour. Es erklärt nicht nur Regeln und Strategien, sondern erzählt die Geschichten hinter dem Spiel: von Legenden, Aufsteigern und dem unaufhaltsamen Aufstieg einer Disziplin. Ob Einsteiger, Trainer, Fan oder Profi – hier findest du alles, was du wissen musst. Und vielleicht sogar den Anstoß, selbst wieder zum Ball zu greifen. Denn 3x3 ist mehr als Basketball. Es ist ein Lebensgefühl. 

Das Buch ist überall im Handel erhältlich! 190 Seiten. 16 €.


Sebastian Finis ist Sportwissenschaftler, Coach und langjähriger Spieler mit einer besonderen Leidenschaft für 3x3-Basketball. Schon in den 90ern zog es ihn auf die Berliner Freiplätze – heute bringt er sein Wissen, seine Erfahrung und seine Begeisterung für das schnelle Spiel auf den Punkt. Mit diesem Buch möchte er nicht nur informieren, sondern vor allem inspirieren: für eine Sportart, die längst mehr ist als nur ein Trend.


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