Fünf goldene Regeln für eine gesunde Ernährung Teil 2

Im ersten Teil haben Sie bereits die fünf Eckpunkte einer gesunden Ernährung kennengelernt. Jetzt erkläre ich Ihnen im Einzelnen, was es damit auf sich hat und warum die fünf Regeln so wichtig sind. Darüber hinaus gebe ich Ihnen Tipps in welchen Lebensmitteln die guten „Stoffe“ stecken und warum ein zu viel an Nudeln und Brot nicht gut für uns ist.

1. Wir brauchen mehr Biokatalysatoren!

Wie der Name schon sagt, sind Biokatalysatoren Teilchen bzw. Mikronährstoffe, die als Katalysator eine bestimmte Reaktion beschleunigen. Eine Reaktion kann zum Beispiel die Aufspaltung von Stärke/Zucker sein (Glykolyse).

Meist handelt es sich bei Biokatalysatoren um Enzyme. Sie ermöglichen die biochemischen Reaktionen und physiologischen Prozesse aller Lebewesen. Sie sind für alle Stoffwechselprozesse im Körper verantwortlich. Ohne Biokatalysatoren wäre das Leben wie wir es auf der Erde vorfinden, undenkbar. Denn ohne sie würde unser Körper mehrere Wochen für die Verdauung von Nahrung benötigen.

Zu den Biokatalysatoren bzw. Enzymen zählen Vitamine und Mineralstoffe, wie sie in Obst und Gemüse vorkommen.

 

2. Wir müssen mehr (reines) Wasser trinken!

Der menschliche Körper besteht zu mehr als 70 Prozent aus Wasser. Ein Mangel an Wasser führt daher beim Menschen zu gravierenden gesundheitlichen Problemen, da die Funktionen des Körpers, die auf das Wasser angewiesen sind, eingeschränkt werden. Fügen wir unserem Körper zu wenig Wasser zu, kann es zu Schwindelgefühl, Durchblutungsstörungen, Erbrechen und Muskelkrämpfen kommen, da bei einem Wasserverlust die Versorgung der Muskelzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen eingeschränkt ist.

 

Wie hoch der tägliche Mindestbedarf liegt, ist unklar. Empfehlungen von 1,5 Litern und mehr pro Tag für einen gesunden, erwachsenen Menschen können wissenschaftlich nicht gestützt werden. Vieles hängt davon ab, wie aktiv ein Mensch ist, zum Beispiel ob er Sport treibt oder nicht. Auch die Jahreszeit bringt eine Veränderung des Trinkverhaltens mit sich. Im Sommer trinken wir mehr als im Winter, da wir über den Schweiß mehr Wasser verlieren.

 

Es ist ein Ammenmärchen, dass es nicht gesund sei, zu viel Wasser zu trinken. Erst wenn Sie mehr als 20 Liter am Tag trinken würden, kann es zu gesundheitlichen Schäden führen und eine „Wasservergiftung“ eintreten bzw. genauer zu einem Mangel an Salzen.

 

3. Wir brauchen ausreichend essenzielle Aminosäuren!

Aminorsäuren sind Eiweißbausteine und essenziell bedeutet, dass wir sie essen, also extern zu führen müssen, weil sie der Körper nicht selbst herstellen kann. Wenn nur eine der acht essenziellen Aminosäuren fehlen würde, würden wir nach einiger Zeit sterben. Hier erfahren Sie mehr über die Wirkungen der essenziellen Aminosäuren sowie worin diese enthalten sind:  

Essenzielle Aminosäuren und deren Eigenschaften

 

4. Wir brauchen mehr Omega-3-Fettsäuren!

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie üben viele positive Effekte in unserem Körper aus. Leider nehmen wir von den Hauptlieferanten dieser Fettsäuren, den Kaltwasserfischen, wie atlantischer Hering, Thunfisch, Lachs oder Makrele, zu wenig zu uns. Deshalb sollten häufiger Fischmahlzeiten auf dem Speiseplan stehen.

Omega-3-Fettsäuren regulieren viele Stoffwechselprozesse, so zum Beispiel bei der Vermehrung von Zellen, bei Entzündungsreaktionen und bei der Blutgerinnung. Die positiven Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren kann man sich auch bei bestimmten Erkrankungen zu Nutze machen. So sind beispielsweise die Gefäßerweiterung als auch die Gerinnungshemmung günstige Faktoren für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Omega-3-Fettsäuren fördern zudem die Hirnleistung, da sie die allgemeine Durchblutung steigern und so die Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessern. Sie fördern die Gehirnentwicklung und haben positive Effekte auf das Immunsystem. Die entzündungshemmende Wirkung kann man sich bei entzündlichen Erkrankungen beispielsweise bei Rheuma zu Nutze machen.

Fett ist also ein wichtiger Baustoff im Körper. Es ist nur die Frage, welche Fette wir essen.

Abgesehen vom Fisch, stecken auch in Chia-Samen viele Omega-3-Fettsäuren. Für die alten Maya waren Chia-Samen Grundnahrungsmittel und Heilmittel in einem. Hier erfahren Sie mehr über Chia-Samen!

Wer kein Fisch mag oder für den auch Chia-Samen zu exotisch sind, kann auf Fischölkapseln zurückgreifen. Diese gibt es in jedem Drogerie-Markt. Ich persönlich esse sehr gerne Fisch. Zusätzlich substituiere ich meine Ernährung mit Fischölkapseln.

 

5. Wir müssen weniger verarbeitete Kohlenhydrate zu uns nehmen!

Dazu zählen insbesondere Fast Food, industrielle hergestellte Fertigprodukte und Süßigkeiten. Aber auch Brot und Pasta zählen dazu. Die zuerst genannten Lebensmittelgruppen bedürfen, denke ich, keinerlei zusätzlicher Erklärung. Aber warum ist es besser, weniger Brot und Nudeln zu essen? Zunächst zum Brot:

Brot ist bei den Deutschen heutzutage kaum wegzudenken. Im Durchschnitt essen wir Deutschen 81 Kilogramm Brot pro Jahr. Deutschland ist auch Weltmeister in Brotsorten. Nirgendwo anders auf der Welt gibt es so viele verschiedene Sorten. Getreide ist ein verhältnismäßig neues Lebensmittel, dass es erst seit 8.000 bis 10.000 Jahren gibt. Seitdem gibt es Getreideanbau. Der Weizen hat uns Menschen erst sesshaft gemacht. Früher war der Weizen, das Einkorn, noch gut. Heute hat Weizen viel mehr Gluten (das Klebereiweiß), zehn bis zwanzig Mal so viel wie früher. Ein zu viel an Gluten ist für uns Menschen problematisch. Gluten fördert Bauchfett, Entzündungen und kann uns krank machen. Wer auf Brot nicht verzichten möchte, sollte statt unseres traditionellen Mischbrotes mal das Essenerbrot ausprobieren. Das ist deutlich gesünder! Übrigens: Finger weg von Eiweißbrot! Das enthält sehr viel Gluten und auch das darin enthaltende Eiweiß ist nicht gut. 

 

Zur Pasta: Es gibt mehr als 40 Nudelsorten. Mit Nudeln kann man eine ganze Familie preiswert satt machen. Deshalb sind sie in vielen Haushalten so beliebt. Nudeln gehören zu den Teigwaren und sind nichts anderes als Getreidepulver, also Mehl. Kinder essen sehr gerne Nudeln und können es auch gerne tun. Denn sie verbrennen die Kalorien, die darin stecken, aufgrund ihrer viel größeren Aktivität als bei uns Erwachsenen. Wir Sitzriesen verbringen die größte Zeit des Tages inaktiv am Schreibtisch und verbrennen die Kalorien hingegen nicht mehr. Deshalb sind Nudeln sehr figurenunfreundlich, wenn man sie regelmmäßig ist. Ab und zu Nudeln mit Genuss zu essen, ist kein Problem. Aber von zu häufigem Nudelkonsum ist abzuraten.

Viele Menschen essen täglich Nudeln, wenn sie abends nach Hause kommen, weil sie einfach  und schnell zubereitet sind. Ein Teller Nudeln sind in etwa 200 Gramm, das macht circa 140 Gramm Zucker! Denn Nudeln sind letztendlich nichts anderes als Zucker, wenn man es herunterbricht. Besonders abends ist das Nudelessen problematisch, weil in der Regel bei den meisten keine große Aktivität mehr zu erwarten ist. Das heißt, der Zucker wird nicht abgebaut, sondern in Fettzellen umgewandelt. Nudeln machen dann dick. Zu viele Kohlenhydrate sorgen also dafür, dass man zunimmt, wenn sie nicht als „Muskelbenzin“ im Muskel verbrannt werden. Nudeln bestehen zu 70 Prozent aus Kohlenhydraten. 100 Gramm Nudeln entsprechen 20 bis 22 Würfelzucker. Wenn man abnehmen möchte, sollte man also definitv weniger Nudeln essen.

 

Text: Sebastian Finis

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